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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 78

1855 - Heidelberg : Winter
78 §. 79. Die Germanenwelt zur Zeit des Augustos. Leibeigenen hatten gar kein eigenes Recht. Bei vielen germanischen Stämmen fand stch ein Adel, aus welchem die Graven oder Gaurichter, die Herzoge oder Kriegsführer und die Oberpriester gewählt wurden. Jeder Germane baute sich seine Wohnung auf feinem Grundeigentum. Seine Beschäftigung war Viehzucht und Jagd, als Vorübung für den Krieg. Denn Krieger zu seyn und nicht auf dem Bette, sondern im Kampfe zu sterben, war der höchste Ruhm und Wunsch. Dazu wurden auch die Knaben von frühester Jugend an gewöhnt und erzogen. Hatte der Jüngling ein gewisses Alter erreicht, so wurde er für wehrhaft erklärt und empfieng in feierlicher Versammlung die Waffen, welche er nie mehr ablegte. Erst spät, selten vor dem 30. Jahre traten die alten Deutschen in die Ehe und erwiesen ihren Frauen eine Achtung, wie man sie bei keinem an- dern Volke traf, wogegen auch die Frauen ihren Männern mit unwan- delbarer Treue anhiengen. Ihre Nahrung war einfach und naturgemäß. Fleisch und Milch bil- deten die Hauptnahrung, Bier, aus Gerste und Hafer bereitet, ihr Lieb- lingsgetränk. Wenn Krieg oder Jagd zu Ende waren, so lagen sir auf ihrer Bärenhaut und verkürzten sich die Zeit mit Trinken und Spielen, den beiden Hauptuntugenden der alten Deutschen. Das Würfelspiel be- sonders trieben sie mit solcher Leidenschaft, daß mancher seine eigene Per- son und Freiheit auf den letzten Wurf setzte, und sich dann, wenn er ver- loren, freiwillig in die Knechtschaft ergab. „Das nennen sie Treue!" setzt der Römer Tacitus hinzu. In Beziehung auf Kleidung und Bewaffnung waren sie sehr- sorgfältig. Der Schmuck der Frauen war ihr langes Haar und ihr selbst- gewobenes Linnengewand mit dem Gürtel; der Mann trug Felle wilder Thiere oder künstliche Rüstungen aus Eisen und Stahl. Die Grundzüge ihrer Religion sind in der Edda, einer Sammlung altnordischer Sagen, enthalten. Ueber dem ganzen All steht der sich selbst gleiche Schöpfer, A llfa d ur, aus welchem ein Göttergeschlecht und die Welt hervorgieng. An der Spitze des erstern steht Odin (Wodan). Beide aber, die Götter und die Welt, sind nicht ewig, sondern werden einst von Allfadur zertrümmert, worauf er eine neue Welt schaffen wird, in welcher kein Uebel mehr ist. Gegen dieses ihnen so gefährliche Volk suchten die Römer mit aller Macht die Rheingrenze zu befestigen und legten daselbst viele Castelle an. August's edler Stiefsohn Drusas drang in den Jahren 12 — 9 v. Chr. viermal in das Innere Deutschlands ein, starb aber in Folge eines Sturzes mit den: Pferd auf dem Rückzuge von der Elbe. Sein finsterer Bruder Tiberius unterwarf mehr durch Arglist als Tapferkeit den Nordwesten Deutschlands voin Rhein bis zur unteren Elbe, und es schien, als wollten sich die Deutschen das römische Joch recht gerne gefallen lassen, das ihnen der Statthalter Saturninus durch freundliche Behandlung annehmlich zu machen suchte. Als aber sein Nachfolger Quinctilius V arus sie durch Ruthen und Beile zum

2. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 30

1864 - Regensburg : Manz
30 I. Lehrstufe. Allgemeine Erdbeschreibung. ist die Schneelinie in der heißen Zone höher als in der gemäßigten und in dieser wieder höher als in der kalten Zone? rc. ^ . Iii. Vorbegriffe aus der politischen Geographie. §. 35. Der Mensch. Seiner körperlichen Beschaffenheit nach gehört auch der Mensch dem Thierreiche an. Aber er hat nicht nur wie die Thiere eine Seele, die ihn fühlen und begehren läßt, sondern er ist von Gott auch noch mit einem den- kenden, unsterblichen Geiste ausgestattet; er ist der Herr der Erde nach dem Willen seines unsichtbaren Schö- pfers. Außer diesen geistigen Vorzügen hat der Mensch vor dem Thiere auch noch die Sprache voraus. Er kann in allen Zonen leben, ist daher auch über die ganze Erde verbreitet. Die Zahl der gegenwärtig auf der Erde lebenden Menschen schätzt man auf 1200 Millionen. Z. 36. Fünf Menschenracen. Nach Verschiedenheit der Schädelbildung, der Haut- farbe und der Haare rc. unterscheidet man 5 Menschen- racen oder Abarten. 1) Die kaukasische oder weiße Race mit eiför- migem (ovalen) Schädel. Ursprüngliche Wohnplätze: Europa, West-Asien, Nord-Afrika. 2) Die mongolische oder weizengelbe R. mit würfelförmigem Schädel, breitem Gesichte, hervorstehenden Backenknochen und schiefstehenden, enggeschlitzten Augen. Zm übrigen Asien und den Polargegenven. 3) Die äthiopische oder schwarze (Neger-) R.

3. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 31

1864 - Regensburg : Manz
Politisch-geogr. Vorbegriffe. 31 mit flachem Hinterkopfe, dicken Lippen und wolligem Haare. In Mittel- und Süd-Afrika. 4) Die amerikanische oder kupferfarbige R. mit breitem Gesicht und einem an den Schläfen einge- drückten Schädel. In Amerika. 5) Die malahische oder schwarzbraune R. mit einem oben gewölbten, an den Seiten eingedrückten Schädel, breiter Nase und großem Munde. Auf den südasiatischen und australischen Inseln. Nach dergrößern oder geringern Sprachverschie- denheit theilt man das Menschengeschlecht in Völker- familien, Völkerstämme, Nationen u. s. w. §. 37. Von den Religionen der Völker. Durch den ihm innewohnenden Geist wird der Mensch sich seiner Abhängigkeit von einer höhern Macht bewußt. Die Art und Weise nun, wie ein Volk sein Verhältniß zu dieser höhern Macht, zu Gott, erfaßt, heißt seine Religion. In dieser Beziehung unterscheidet man: 1) Polytheisten oder Heiden, welche mehrere Götter (Götzen) anbeten, über 600 Millionen. Am ver- breitetsten sind von heidnischen Religionen der Bramais- mus bei einigen kaukasischen, der Buddhaismus bei mongolischen und der Fetischdienst beiden äthiopischen Völkern. Das Heidenthum ist eine von Menschen erfun- dene verschieden ausgebildete Vorstellung von Gott. 2) Monotheisten, welche einen Gott glauben und verehren. Hieher gehören: a) Die Juden, 5 Millionen, in Europa, Asien und Afrika, sehr wenige in Amerika. Das Judenthum ist die Religion des alten Bundes.

4. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 435

1790 - Halle : Gebauer
Italien. 431 In der Provinz Sestri di Ponente findet man Orangenbäume, die im untern Stamm i—-2 Fuß dick find. Außerdem hat man Trüffeln, Castanien, Iudenäpfel. Landesregierung. Die Regierungsform ist aristo, cratisch, und das Oberhaupt ist ein D^ge Ök der Spitze eines Senats von 400, und eines Ausschusfts von 100 Nobili. Er regiert 2 Jahre lang, mit dem Titel Durchlaucht, Mid muß wenigstens 50 Jahr alt seyn. Während dieser Zeit hat er in dem Pallaste der Republik freye Wohnung und freye Tafel. Wennseine Regierung zu Ende geht, macht ihm der Canzlec das Compliment: Nachdem Jlhre Durchlaucht die Regierung zurückgelegt, so können 'Ihre E^cellenz sich aus dem Pallaste der Republik in Ihre eigne Wohnung verfügen. Die Kleidung des Doge ist roth, auch rothe Strümpfe und rothe Schuhe trägt er. Städte: 0 Genua (s. 2.Th. S. 135.) mit 150000 Einwohnern. Ein Pallast liegt höher als der andere; ein Gar- ten höher als der andere. Die . Vorstadt St. Pierre itt Arena ist vornehmlich wegen ihrer prächtigen Palläsie sehens- rvürdig. In der Stadt ist ein Erzbischof, eine Univerfität, und eine Mahler-und Bildhaueracademie. Der Hafen der Stadt wird durch 2 starke Dämme geschützt. Zu den sehens- würdlgsien Gebäuden gehören: 1) die Domkirche, worin- uen eine große smaragdne Schüssel verwahrt wird, die die Kö- nigin aus Saba dem Salomon soll mitgebracht haben. 2) Mitten in der Stadt ist der pallast der Republik, mit der Aufschrift: Nulli certa doinus. z) Man findet hier auch verschiedne große Hospitäler, die mehr Pallästen großer Her- ren als Armenhäusern ähnlich sehen. Im großen -Aospü täte waren zu Anfänge 1775. über i7oo^Personen. Eins von den hiesigen Waisenhäusern wird blos von einer reichen Familie unterhalten. Ohnecachtet die Wissenschaften in Ge- nua nicht sehr geachtet werden, so findet man doch 3 öffentliche Bibliotheken. Der Aufwand in Absicht der Kleidung ist zwar in dieser Stadt durch Gesetze eingeschränkt; hingegen findet man desto mehr Wagen und Equipagen kostbar und vergoldet. Die Nobili in Genua gehn, so wie die Venetianischen, schwarz, aber neumodischer, mit einem schmalen ftidnen Mantel auf dem Rücken. Auch ist ihre Perüke nicht so groß, wie der Venetia- nec ihre. Sie tragen platte Hüte unter dem Arme. Die Ee 4 Da-

5. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 447

1790 - Halle : Gebauer
447 Italien. Toscana. Hauses vorgestellt ist. c) In einem Theile des Gebäudes ist die Werkstätte für Künstler in der bekandten Florentinischen musivischen Arbeit, ci) Die Kunstkammec des Großherzogs, die unschätzbare großherzogliche Gallerie, die vornemlich wegen dec musivischen Arbeiten sehenswürdig ist. In der Vorkammer sind Alterthümec; an der Decke Gemählde von berühmten Gelehrten; außer diesen 72 alte Statuen und 102 Bruststücke. e) Aus der Gallerie kommt man in ein anderes Zimmer, wor- innen 22o Portralts von berühmten Mahlern verwahrt werden. f) Nach diesem folgt eine Antiquitäteusammlung, und ein Schatz von musivischer Arbeit, von welchen wir nur die Stadt K^ivsrno auszeichnen, die nebst dem Hafen in Musaik abge- bildet ist. Endlich kommt man zu der sogenannten Tribunl, einem 8eckigten Zimmer, dessen Oberdecke mit lauter Perl- mutter eingefaßt »st. Hier wird ein Stück verwahrt, wel- ches alle Statüeu in Florenz und in Rom, und überhaupt alle Bildhauerarbeit übertcifft, und diese Statüe wird die bs'/edü celjche Venus genannt. Sie ist von weißem Marmor. Mediccische Venus heißt sie, weil sie ehemals im Medicesschen Pallaste in Rom gestanden hat. Der Transport aus Rom nach Florenz lief nicht eben so glücklich ab; die Statüe war schlecht eingepackt, verlohr auf der Reise Arme und Beine, und wurde auch au den Hüften beschädigt. Doch wurde alles von einem geschickten Künstler wieder so glücklich zusammenge- fugt, daß man fast gar nichts von der Beschädigung merken kann. Außer diesem sinder man hier auch eine Gemahidegalle- rie, eine Münzsammlung, ein Naturaliencabinet und andere Seltenheiten. Im Jahre 1778. hat der jetztregisrende Groß- herzog ein öffentliches Archiv hier errichtet, wo rinnen alle alte und neue Originaldiplomr, Urkunden u. d. g. anfbewahrt wer- den. Im Jahr 1781. belief sich ihre Anzahl schon auf 6occo, worunter sich 2 befinden, die auf Papier, das von der Egy- ptischen Papierpflanze verfertiget ist, geschrieben sind und ans dem zten Iahrhiinderke herrühren. Obnweit davon ist eine Art von bedecktem Gange, iloggtä. Am Johannistage nimmt hier jedesmal der Großherzog die Hnldrgung von den Deputa- ten aller ihm untergehnen Städte ein. In Florenz ist eine Academie der bildenden Künste, auch des Ackerbaues. Se- henswürdig ist der Großherzogliche Garten ^3cboll / bey denl vorerwähnten Resideuzschlosse, wocinuen Hügel mit Ebenen, Ff? Wild,

6. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 441

1790 - Halle : Gebauer
Italien. 441 See fallen: Oespottoinus te, mnra? in fignum veri per- petiiique dominii. In Venedig sind keine Soldaten zur Besatzung, statt de- ren sind zur Erhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicher- heit die Sbirrcn und andre herzhafte Männer, welche, ohne Unterschied der Kleidung, im Svld^ der Regierung leben und unter dem Befehle der Rathsherrn stehn. "Jur Nothfalle thut das Csrps der Gondslirer, welches überhaupt die kühnsten und verwegensten sind, gute Dienste. So bald als ein Fremder irr Venedig anlangt, zeigen sie der Regierung an, wo sie ihn ein- genommen, und nach welchem Hause sie ihn gebracht haben.— Außer den berühmten Glas - und Cvrallenfabriken, sind die Wachsbleichen und Zuckersiedereyen in Venedig sehr einträglich. Auf den hiesigen Bleichen wird theils ukrainisches, theilö vene- tianrsches verarbeitet» Italienische Seide wird jetzt blos zu ein- heimischem Gebrauche verarbeitet. Uhren, göldne und silberne Tressen werden mittelmäßig gemacht; aber gut genug für die Levante und zum einheimischen Gebrauche. Theciak und einige Apothekerwaaren werden hier und fast im ganzen Venetiani- schen Gebiete für ganz Europa bereitet. Jeder kleine Ort im Vsnetiüttischen har wenigstens z - 4 Apotheker, die davon leben können. Bey Venedig ist eine Porcellanfabrik, welche aber schlechter Porcellan liefern soll, als die Florentinifthen und Nea- politanischen Fabriken. Die hiesigen Corallen sind auch nicht von der Güte, als die zu Livorno. Dw Diamantenschleift'- reyen sind noch schlechter. Beträchtlicher sind die Schriftgie- ßereycn in Venedig, weil nicht nur in der Stadt selbst viele Buchdruckerpressen beständig im Gange sind, sondern auch fast ganz Italien mit Venetianischen Lettern versorgt wird. 2) Auf der Insel fcllutvulo, eine Viertelmeile von der Stadt, sind die berühmten Spiegel - und Glasfabriken. Auch Glasblrmwn, welche ungemein natürlich sind, werden hier verfer- tigt. Die meisten Bouteillen und Glästr,die man in ganz Italien braucht, werden hier gemacht. Vornemliä werden hier Glasperlen in erstaunlicher Menge verfertigt. In Deutschland werden sie Schmelz, auch Glascorallen gemeiniglich genannt. Ehemals war diese Insel ein sehr blühender Platz, und noch jetzt enthalt sie einige Palläste. Das Venetianische Spiegelglas findet jetzt nicht mehr so starken Absatz, nachdem in mehreru Staaten der- gleichen Fabriken angelegt worden sind. Bey

7. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 442

1790 - Halle : Gebauer
442 Europa. Bey der Insel il Lids di ^aleftrina ist eine große Mauer, die die Republik mitten im Meer nur vielen Kosten har aufführen lassen, um die Wellen von dem Laude abzuhaltem Diese Mauer ist r r Italienische Meilen lang. In 42 Jahren har man sie, ohnerachtet die Arbeit ununterbrochen fortgesetzt wurde, nicht wen tcr als auf 4 Italienische Meilen weit geführt. Sre ist mit, ten im Wasser so groß und breit, daß man darauf fahren kann, obgleich kein Weg darüber gehr, und har die Dirke und Festigkeit, das» sie die Meereswellen bricht. Sie ist aus Stein - und Puzzo, lansand aufgeführt. 3) Padua, nicht weit von der Brenta, bat 45000 Ein- wohner , 55 Klöster, 1 Bischof und 1 Universität, 1 Acker- baugesellschaft, mit einem botanischen und ökonomischen Garten, auch ein öffentliches Naturaliencabiuet. Im Jahr 1782. wurde eine neue Acadewie der Wissenschaften und Künste hier errichtet. Die Universität ist nicht sehr beträchtlich, obgleich 52 Professoren dabey sind. E«n großer Theil innerhalb der Mauern ist unbebaut, und die Stadt dürchgehends so schlecht bewohnt, daß an vielen Orten das Gras zwischen den Pflaster- steinen wachst. Die Hauser sind meisteutheils auf Säulengän- gen gebaut. Die Ittstattlmlskirche hat viele Altäre, und einen Fußboden von Mosaik aus verschiedenem Marmor. In der Hrancis?attcrlirche liegt der heilige Antonius begra- den , von weichem man viele Fabeln erzählt. Nach der gemei, neu Erzählung sollen seine Gebeine einen angenehmen Geruch ausbreiten, welcher aber nicht durch den Leichnam dieses Hei- ligen, sondern durch den Balsam, womit die Mönche alle Tage das Grab bestreichen, hervorgebracht wird. Auf dem Rathhanse ist die Stacüe des Livius, auch des berühmten me- dicinischen Professors Morgagni. Die vornehmste Nah- rung haben die Einwohner von den Tnchmanufaclnren, da die Einwohner von Venedig, und selbst die Adelrchen nicht ausge- nommen , kein ander Tuch tragen, als was hier gemacht wird. Um Padua findet man eine Menge Vipern, welche häufig in die Apotheken verkalsst werden. Mau macht auch Viperpulver, welches vielen Abgang in der Fremde findet. 4) Verona, am Fuß eines Gebürges in einer ange- nehmen Gegend am Etsibflusse, welcher sie in 2 Theile theilk. Einige Gassen sind sehr breit, und auf beiden Seiten mit be- deckten Gängen fsir Fußgänger versehen. Auf dem Rathhause stehen

8. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 449

1790 - Halle : Gebauer
449 Italien. Toscana. tücher und Bettdecken werden hier verfertigt. Bey der Stadt sind 36 zum Theil heiße, zum Theil warme und kalte Bäder, die vornemlich seit dem Jahr 1744. wieder sehr prächtig in Stand gesetzt worden sind, und hausig besucht werden. — Die Bäuerinnen um Pisa putzen ihre Haare an Festtagen mit künst- lichen Blumen und kleinen silbernen Glöckchen. Im Nacken sind sie gestochten, und mit einer großen silbernen Nadel be- festigt. Sie kragen Skrohhüte, und einen rotben tuchnen. Halskcagen, der vorne bis an den Busen, und hinten bis auf die Hälfte des Rückens herabgehk. Zrn Pisanischen Gebiete liegt eine berühmte Carthause (5er-- tosä, ein prächtiges Gebäude. Zn derselben trifft tncm nebst an- dern 4 außerordentlich große Säulen vom feinsten Marnior an. Zn den Kreuzaangen werden 72 Säulen gezählt, welche alle, uebst den Bogen und Postamenten, aus Carrarischem Marmor bestehen. 4) $Lix>Qtttq, ehemals ein unbedeutender Ort, in einer morastigen Gegend, wo die schädlichen Dünste die Luft unge- sund machten. Durch die Einsichten eines Engländers ist der Boden trocken, und der Ort eine wichtige Handelsstadt geworden, welche jetzt gegen 70000 Einwohner, einen Bischof und einen Freyhafen hat. Unter den Einwohnern sind Engländer, Griechen, Armenier, Juden (mehr als 1500) und Tücken, die hier völlige Freyheit genießen. Ans der Landseite ist sie be- , festigt. Der nördliche Tbeil ist von Canälen durchschnitten, heißt daher Zzlcuvenediz und ist der schönste. Die Canäle, auf denen die Kaufmannsgüter bis an die Thore der Magazine gebracht werden können, sind mit vielen marmornen Brücken und schönen Dämmen versehen. Auf dem Markte steht die D^mkirche. Uebecdies gehören zu den vornehmsten Gebäu- den der Großherzogliche Pallaft, das Sklavenhaus, die Salz-, Tabacks- und Ochimagaziue, das Zeughaus und das Lazareth, worinnen sich diejenigen, welche ans der Levante kommen, 40 Tage lang aufhalten müssen. Die Straßen sind enge, außer den Hauptstraßen, welche eine ziemliche Lange und Breite haben. Diejuden, welche hier viele Fceyherten genießen, woh- nen in einer besondecn Gegend der Stadt, die wohl gebaut ist, und haben gute Synagogen, eigne Schiffe, eine starke Handlung, und schöne Coralleufabriken, in welchen größtentheils die aus Sardinien, Corsica, Africa, beson- Ff z ders

9. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 464

1790 - Halle : Gebauer
464 Europa. 9) Perugia liegt auf einem steilen Berge. Sie hat ohngefahr 16000 Einwohner, ein Ciradell, eine Domkirche, 48 Klöster und eine Universität. Das ehemalige Coucguim ist wegen der erstaunlichen Höhe merkwürdig. Uuker^er Kirche sind erstlich die Begrabnißgewölbe, unter den Gewölben die Congregation der Handwerker, unter dieser die Congregation des Adels, und darunter endlich die Congregation der Lavdlente. Alle diese Stockwerke machen zusammen eine beträchtliche Höhe aus. Selbst der Garten dabey ist nnter- wölbt, und eine Gerberey darunter angelegt, unter welcher allerley Kanfmarwsgewölbe liegen, in die man geraden Fußes von einer der niedrigsten Gasten gebt. 10) Íloreto, eine etwas feste Stadt auf einer Anhöhe mit ungefähr 4000 Einwohnern. Die Stadt ist vornemlich wegen des heiligen Hauses berühmt, welches eben dasselbe seyn soll, worin die Jungfer Maria zu Nazareth gewohnt bat. Dieses soll 1291. durch die Engel aus Galiläa nach Térsate in Dalmatien, von da nach viertehalb Jahren nach Italien gebracht worden seyn. Dieses berühmte heilige Hans steht in einer Kirche, ist 40 Fuß lang, i§ breit, und 2; Fuß koch. In demselben ist ein schmaler Platz mit stlbernen Gittern und silbernen Thüren abgesondert, in welchem ein Marienbild mit dem Jesuskinde steht, Maria mit einer drcyfachen Krone mit kostbaren Perlen und Diamanten besetzt. Das Marienbild hat auf jeden Tag eine verschiedene Kleidung, wobey Ringe, Ketten und Juwelen nicht gespart smd. In den 7 Tagen der Charwoche ist sie schwarz gekleidet. Vor dem Marienbilde brennen 42 goldne Lampen. Vor der Kirche ist ein Platz mit Arcaden. Der Schatz der Kirche beträgt viele Millionen. Die Einwohner der Stadt treiben einen Handel niit kleinen Marienbildern, Cruci- fipen. Rosenkränzen, Agnnsdei u. dergl.; doch ist der Absatz von diesen heiligen Maaren nicht mehr so erheblich als ehemals; so hat auch die Stadt jetzt nicht mehr so viel Nahrung von den Fremden, die ehemals weit zahlreicher als jetzt zu dem heiligen Hause aus allen Gegenden wallfahrteten. n) Zvíaccvata, eine schöne, aber nicht große Stadt, mit schönen Pallästen und 14000 Seelen. Außer der Universt- lät und einem adiichen Colsegiosmd hier 2 Academicn. 12) Kemo, der Sitz eines Erzbischofs, so auch 13) die Stadt Urbmo. m)

10. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 485

1790 - Halle : Gebauer
Italien. Sicilien. 485 Das Sicilianische Süßholz wird dem Levankischen vorgezogen und unter andern in den Wollenfärbereyen fleißig benutzt. Sodekraut roird?vornemlich an den südlichen Küsten von Sicilien, auch auf Anhöhen und Bergen der Insel gebaut, und nach Venedig und Marseille ausgeführt. In einem Therle von Sicilien, u? Txrl dl demotta ist ein bergigter Strich Landes, petralra. Daselbst befindet sich ein Steinö'l, welches alle Morgen durch Schwämme und Baumwolle abgeschöpft und in die Apotheken verkauft wird, weil man es für ein gutes Mittel wider die Bauchwürme halt. Von Bernstein findet man bey Catania 2 Arten, schwarzen und vornemlich gelben; doch jetzt seltner als ehemals. Ernwslytter: Die Mannspersonen von niedrigem Stande in Sicilien, pflegen ohnerachtet der großen Hitze auf dieser In- sel, bunte Mützen, ohne Hüte, auch mehrere Ueberröcke mit Kappen zu tragen; weil man in einem Lande, wo die Sonne so heftig ist, auf einer Insel, wo die Winde sich oft verändern, und bald warm und kalt sind, sich leicht erkältet, so hütet man sich durch die Kleidung so viel als möglich davor. Landesregierung undeltttheüung. Es gehört dem Kömge von Neapel. Die Insel wird in ; Landschaften getheilt, welche den Namen Balle oder Thaler führen: i) Dal di Mazzara, 2) Val di Demona, z) Val di Noto. Städte: i) Palermo, (s. 2. Th. S. 151.) die Haupt-und Krönungsstadt,' der Ditz eines Unterkönigs und eines Erzbischofs. Sie hat 8 Abteyen, 71 Klöster, einen groß- ßen Hafen, ein Zeughaus, und viele Springbrunnen. Man zählt auf 140000 Einwohner, darunter an 4000 Geist- liche sind. 2) Trapano, ein schönes wohlgebautes Städtchen,, liegt auf einer Halbinsel. Die Einwohner gehören zu den flei- ßigsten in Sicilien. Die Stadt hat ein Schloß und einen Ha- fen, auch sehr einträgliche Salzwerke, wo aus Seewasser Salz bereitet wird. Von der Corallen- und Thuufifckerey haben die Einwohner ebenfalls gute Nahrung. Uebrigens findet man auch Marmor-und Alabasterfabriken, welche ihre Maaren fast durch ganz Europa debitiren. Nicht weit von der Stadt liegt das Schloß Trapano del morrte auf einem Berge, welcher nach dem Mongibello der höchste auf der Insel ist. Hh; 3)
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